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Wenn der Rote Hahn kräht(2)
Pascal Hennes lenkte seinen Wagen in die Ausfahrt. Endlich ging die Fahrt auf der Autobahn zu Ende. Der Weg von Süddeutschland hoch an die Saar war lang gewesen. In einem Kleinwagen machte die Fahrt auf der Autobahn keinen Spaß.
Pascal schnaufte. „Demnächst kann ich mir wahrscheinlich was Größeres zulegen“, sprach er halblaut zu sich selbst. „Wenn man dem Notar Glauben schenken kann. Kann sein, dass ich die letzten Jahre umsonst gespart habe.“
Pascal hatte den Kleinwagen angeschafft, weil er wenig kostete und auch im Unterhalt sehr günstig war. Er musste keine langen Wege zur Arbeit zurücklegen. Er arbeitete von zu Hause aus. Er brauchte das Auto nur zum Einkaufen und um zum Arzt zu fahren und ähnliches.
Das Geld, das er mit dem Kleinwagen einsparte, legte er gut an. Er sparte seit seiner Lehrzeit eisern alles, was er zur Seite legen konnte. Auch das Erbe, das seine Eltern ihm hinterlassen hatten, hatte er nie angerührt. Nur den Wagen hatte er damit finanziert. Alles andere war mit seinen eigenen Ersparnissen zusammengelegt worden.
Viel hatten seine Eltern ihm nicht hinterlassen. Sie waren keine wohlhabenden Leute und hatten in einer kleinen Mietwohnung gelebt. Alles in allem besaß Pascal etwa dreißigtausend Euro. Zu wenig, um seinen großen Traum zu erfüllen. Dafür brauchte es noch ein paar Tausender mehr.
„Aber mit dieser Erbschaft in Silberberg könnte es hinhauen“, murmelte er, während er den Wagen über die Landstraße lenkte. „Wer weiß, vielleicht kann ich nächstes Jahr schon afloat gehen. Dann brauche ich wahrscheinlich kein gebrauchtes Boot zu kaufen. Stattdessen lasse ich mir eines nach meinen Vorstellungen bauen. Bespoke! Ich werde es heute erfahren.“
Er folgte den Straßenschildern.
Eine halbe Stunde später bog er von der Landstraße ab und folgte einer schmalen Straße durch dichten Wald. Irgendwann öffnete sich ein weites Tal vor ihm. Es war langgestreckt und rechts und links von bewaldeten Hügeln eingerahmt.
Wald. Überall Wald. Das Saarland war das waldreichste Bundesland, fiel ihm ein. Hatten sie in der Schule gelernt. Früher auch das dreckigste Bundesland, höchstens noch vom Ruhrgebiet übertroffen. Kohleabbau und Eisenhütten. Umweltschutz hatte es damals nicht gegeben. Das Wort kannte man bis zu den siebziger Jahren nicht einmal. Dann war es mit der Stahlindustrie bergab gegangen und das kleine Bundesland im Südwesten Deutschlands hatte sich in einen sauberen Flecken Erde im Herzen Europas verwandelt. Das war doch schon mal was.
Die Straße schlängelte sich zwischen Obstwiesen hindurch und dann kam er zu seinem Zielort.
Silberberg stand auf dem Ortsschild. Ein ungewöhnlicher Name für ein Dorf im Saarland. Aber es hatte tatsächlich einmal ein reiches Silbervorkommen gegeben. Er hatte im Internet recherchiert. Vor ungefähr vierhundert Jahren hatte man Silber entdeckt und mit dem Abbau begonnen. Die Silbermine von Silberberg war die einzige im Südwesten. Die nächsten Silbervorkommen gab es weiter nördlich in der Gegend von Koblenz. Es gab Minen in Bad Ems, Braubach, Lahnstein und Holzappel.
Aber an der Saar war Silberberg die einzige Mine. Gewesen. Im Jahr 1891 endete der Abbau des begehrten Edelmetalls. Laut Internet hatte damals ein Erdstoß die Mine verschüttet.
Pascal schaute sich um. Wo war denn nun das Haus? Der Notar hatte ihm am Telefon eine ungefähre Wegbeschreibung gegeben, aber Silberberg war ein Dorf, das aus lauter krummen Straßen bestand. Nicht eine einzige Straße führte geradeaus. Ständig mäanderten die Sträßchen in Schleifen und Biegungen dahin. Er erkannte südwestdeutsche Bauernhäuser, allesamt welche von der größeren Sorte. Hier hatte früher Wohlstand geherrscht, das konnte man sehen. Die Bauernhöfe waren von weiten Gärten und Wiesen umgeben. Keins lag direkt an der Straße und die Abstände zwischen den Höfen waren groß.
Nur im Zentrum Silberbergs standen die Häuser dichter beisammen an der Straße.
Schon war Pascal am anderen Ende des Dorfes angekommen. Er wendete und fuhr zurück. Etwa in der Dorfmitte bog er rechts ab. Irgendwo musste die Silberstraße doch sein!
Pascal fuhr eine Viertelstunde hin und her, aber er fand nicht, was er suchte. Er schaute auf seine Armbanduhr. Es war höchste Zeit. In weniger als fünfzehn Minuten war er mit Dr. Bendler verabredet, dem Notar, der ihn kontaktiert hatte.
Er sah auf der anderen Straßenseite eine junge Frau mit braunen schulterlangen Haaren in einem Bauerngarten arbeiten. Pascal fuhr auf die linke Straßenseite. Er hielt an und kurbelte das Seitenfenster herunter. „Entschuldigung, können Sie mir bitte helfen? Ich suche die Silberstraße, aber die scheint sich vor mir zu verstecken. Ich habe in einer Viertelstunde einen Termin.“
Die junge Frau kam zum Gartenzaun. Sie trug einen moosgrünen Rock und eine luftige Leinenbluse in Naturfarbe. Sie trug eine Gartenharke mit langem Holzstiel in der Hand. Als Pascal ihr in die Augen schaute, regte sich etwas in seinem Innern. Ihre Augen musterten ihn fragend. Sie waren grün, von einem Grün, wie man es im Wald manchmal sieht, wenn die Sommersonne durch dichtes Laub auf den moosbedeckten Boden fällt, und die Moospolster mit goldenen Sprenkeln übersät sind.
Pascal Hennes glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber was er gerade erlebte, kam dem ziemlich nahe, fand er. Er fühlte ein leises Ziehen im Herzen und hatte das Gefühl, dieses Mädchen schon einmal gesehen zu haben. In seinen Träumen.
Die junge Frau schaute über den Zaun zu ihm herüber. Sie lächelte freundlich. „Sie haben sich verfahren? Sie sind wohl nicht von hier?“
„Ja und nein“, antwortete Pascal. Sein Herz schlug einen Takt schneller, nur einen einzigen Takt, aber es klopfte fester als sonst. „Ich bin aus einer Stadt in der Nähe von München, aber meine Vorfahren stammen aus Silberberg. Ich heiße Pascal Hennes.“
„Hennes? Hier aus dem Dorf?“ Das Mädchen schien auf einmal sehr interessiert.
Pascal nickte. „Ja. Meine Ur-Ur-noch-was-Großeltern haben Silberberg zu Kaisers Zeiten verlassen und sind nach Süddeutschland gegangen. Anscheinend hat man sich hier im Ort aber an die Leutchen erinnert, denn ein Herr Armin Hennes hat mich in seinem Testament als Erben eingesetzt.“
Die junge Frau schaute traurig. „Armin und Ellen, ja. Sie sind von uns gegangen. Dieser furchtbare Sturm vor zwei Wochen. Sie sind mit dem Auto durch den Wald gefahren. Ein Baum stürzte auf die Straße, genau in dem Moment, in dem sie vorbeifuhren. Er hat den Wagen voll getroffen. Armin und seine Frau waren auf der Stelle tot.“
„Das tut mir leid“, sagte Pascal. „Das war ein furchtbares Unglück. Ich kannte die beiden nicht, aber wir sind über ein paar Ecken miteinander verwandt.“
„Armin war der Bürgermeister von Silberberg“, sagte das Mädchen. Sie atmete tief durch. Dann zeigte sie mit dem Finger die Straße hinunter. „Sie sind gar nicht so falsch hier. Sehen sie die Straße, die da vorne links abzweigt? Der müssen sie folgen. Hinter der Obstwiese von Julius Theiß geht es nach rechts. Das ist die Silberstraße. Sie führt Richtung Waldrand und dort steht das alte Herrenhaus ganz am Ende der Straße. Das suchen Sie ja wohl?“
Pascal nickte. „Herrenhaus. Ja. Genauso hat Dr. Bendler es genannt. Dort muss ich hin. Vielen Dank für die Information. Sie haben mir das Leben gerettet. Die Straßen hier im Ort mäandern so wild durcheinander, dass man total die Orientierung verliert.“
Das Mädchen lachte freundlich. „Das sagen alle Fremden, die ins Dorf kommen. Aber man gewöhnt sich daran. Wenn man erstmal eine Woche hier ist, kennt man sich aus.“
Sie hatte einige Sommersprossen rund um die Nase, stellte Pascal fest. Ihre grünen Augen schienen im Sonnenlicht von innen heraus zu leuchten. Das Mädchen war etwa zwanzig Jahre alt und es war wunderschön. Pascal wäre gerne noch länger geblieben und hätte sich mit ihr unterhalten, aber der Notar wartete auf ihn.
„Nochmals Danke, dass Sie mir geholfen haben“, sagte er. „Ich muss los, sonst wird Dr. Bendler ungeduldig. Auf Wiedersehen.“
Sie winkte, als er anfuhr. „Auf Wiedersehen, Pascal Hennes.“
Als er die lange gebogene Straße hinunter fuhr, sah er in den Rückspiegel. Das hübsche Mädchen stand am Gartenzaun und schaute ihm nach. Nachdem er links eingebogen war, verlor er sie aus den Augen.
Autounfall, dachte er. Armin und Ellen Hennes waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seine Eltern vor drei Jahren bei einem Zugunglück. Auch da war ein Baum beteiligt. Der war auf eine Intercity-Strecke gefallen und hatte den mit über zweihundert Stundenkilometern fahrenden Zug entgleisen lassen. Zwei Dutzend Tote und rund hundert Verletzte.
Manchmal schien es im Leben Überschneidungen zu geben. Als er zehn Jahre alt war, war er mit seinen Eltern in den Ferien in die Berge gefahren. Sein Schulfreund hatte ihm prophezeit, dass er sich im Gebirge den Fuß verstauchen würde. Wer fuhr schon in die Berge, wenn man am Meer Urlaub machen konnte!
Pascal hatte sich tatsächlich beim Kraxeln den linken Fuß verstaucht. Als er nach Hause kam und es seinem Schulfreund erzählte, gab der mit einem schiefen Grinsen zu, dass er sich im Urlaub ebenfalls den linken Fuß verstaucht hatte und zwar, als er auf eine Klippe klettern wollte. Es stellte sich heraus, dass ihnen das Missgeschick am gleichen Tag und fast zur gleichen Uhrzeit passiert war. Manchmal schien es ein Echo in der Zeit zu geben. Irgendetwas musste es sein. Es gab Zusammenhänge.
Pascals Mutter hatte ihm erzählt, dass die alte Standuhr im Wohnzimmer, die sie von ihrer Mutter hatte, genau in dem Moment stehen blieb, als ihre Mutter starb.
Und nun das. Zwei Paare, die mit ihm verwandt waren, waren bei Unfällen ums Leben gekommen, bei denen ein Baum vom Sturm gefällt worden war.
„Sachen gibt’s“, murmelte Pascal. Er kam zur Abzweigung in die Silberstraße. Auch diese Straße verlief in Biegungen und Bögen. Nichts in Silberberg schien geradeaus gebaut zu sein. Rechts und links der Straße lagen Höfe und dann kam hinter einer Biegung das Herrenhaus in Sicht.
„Mann, ist das ein Kasten!“, entfuhr es Pascal. „Sieh sich einer diesen Klotz an!“
Das Gebäude am Ende der Silberstraße war zweistöckig und groß. Es sah eher wie eine Dorfschule aus als wie ein normales Wohnhaus.
Bürgermeister, überlegte Pascal. Arnim Hennes war der Bürgermeister von Silberberg. Vielleicht ist das das Bürgermeisteramt.
Es war ein Fachwerkhaus. Was Pascal wunderte, denn er wusste, dass es im Saarland so gut wie keine Fachwerkhäuser gab. Aber das hier war eines.
Vor dem Haus stand ein dunkelblauer Mercedes. Als Pascal seinen Wagen parkte, stieg ein Mann in den Fünfzigern aus und kam auf ihn zu. „Herr Hennes?“, fragte der Mann. Er trug einen Anzug und hatte volles silbergraues Haar. „Ich bin Dr. Bendler.“
Sie reichten sich die Hände. Erst jetzt fiel Pascal ein, dass er nicht wusste, wie die freundliche junge Frau hieß, die ihm den Weg erklärt hatte.
„Das ist ja ein riesiger Bau“, sagte Pascal. Er zeigte auf das Herrenhaus. „Ist dort drinnen das Bürgermeisteramt untergebracht? Die Verwaltung?“
„Wo denken Sie hin?“, antwortete Bendler. „Es ist ein reines Wohngebäude. Die Verwaltung Silberbergs sitzt in einem Gebäude in der Dorfmitte, direkt neben dem Supermarkt.“
„Es gibt einen Supermarkt? In einem Dorf?“
„Ja sicher. Sogar einen ziemlich großen. Silberberg hat über dreitausend Einwohner und die Leute aus den umliegenden Ortschaften kommen zu uns, um einzukaufen. Die nächste Stadt ist weit weg. Da müsste man zehn Kilometer Anfahrtsweg in Kauf nehmen, um zu einem Supermarkt zu kommen. Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Haus, in dem Sie wohnen werden.“
„Ich soll da drin wohnen? In diesem riesigen Kasten?“ Pascal wusste nicht, ob er das gut finden sollte. Was zum Kuckuck sollte er mit einem dermaßen großen Haus anfangen?
„Das gehört leider dazu“, sagte Bendler. „Es steht im Testament. Wenn Sie das Erbe antreten wollen, müssen Sie ihren Wohnsitz nach Silberberg verlegen. Tut mir leid, das bedeutet natürlich, dass Sie ihren Arbeitsplatz in der Münchner Gegend verlieren werden.“
„Halb so wild“, sagte Pascal, während sie zu dem Haus schritten. Ein Pflasterweg aus lehmroten Ziegeln führte durch einen gepflegten Rasen. Rechts stand ein Hausbaum, ein Walnussbaum, wie es aussah. „Ich arbeite von zu Hause aus. Ich arbeite am Computer. Ich stelle Bücher her. Am Rechner, wissen Sie? Ich bringe Fotos und Texte zu einer druckreifen Fassung zusammen. Ich arbeite für mehrere Verlage, die Bücher über Gartenbau und Selbstversorgung herausbringen. Ich stelle Bücher zusammen, die von Gemüseanbau und Einkochen von Vorräten handeln, oder Bücher übers Heizen mit selbstgeschlagenem Holz. Wie man Steinbacköfen selbst mauert. Windkraftanlagen für Häuser auf dem Land. Solarenergie für jedermann. Wasserwirtschaft und Fischzucht. Einfach alles, was mit dem Leben auf dem Land zu tun hat. Obstbau auch.“
Bendler lächelte freundlich. „Dann werden Sie ja keine Probleme bekommen, wenn Sie hier einziehen. Das freut mich für Sie. Denn Sie müssen nach Silberberg umsiedeln. So viel steht fest.“ Er holte einen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Haustür auf.
Innen sah das Herrenhaus nicht so groß aus. Die Räume waren zwar großzügig geschnitten, aber die Decken waren niedrig. Das Mobiliar war ländlich rustikal. Fast alle Möbel bestanden aus Eiche. Die Leute, die hier gewohnt hatten, waren wohlhabend gewesen. Das stand fest.
„Es ist riesig“, sagte Pascal, während Dr. Bendler ihn von Raum zu Raum führte und alles erklärte. „Das muss ein Albtraum sein, wenn Putztag ist. Allein das Staubsaugen dauert doch einen halben Tag!“
„Armin und Ellen hatten eine Putzfrau“, erzählte Bendler. „Eine Frau aus dem Dorf. Agnes Friedmann. Die kam einmal die Woche und kümmerte sich um alles. Ich kann Ihnen die Anschrift und Telefonnummer geben. Vielleicht wollen Sie Agnes ja als Putzfrau behalten. Agnes würde sich freuen. Sie kann das zusätzliche Geld gut gebrauchen. Sie und ihr Mann zahlen ein Haus ab.“
„Eine Putzfrau?“ Pascal dachte, er hätte sich verhört. „Das kostet doch ein kleines Vermögen.“
„Geld ist mehr als genug da, Herr Hennes.“ Bendler lächelte. Er hatte ein gewinnendes Lächeln. „Wenn Sie das Erbe antreten, werden Sie zum Millionär. Nicht unbedingt in Bargeld, aber Sie erben auch viel Land im Umkreis von Silberberg. Land ist heutzutage eine hervorragende Investition in die Zukunft. Die Preise steigen stetig. Land ist gefragt.“
Pascal versuchte, das Gehörte zu verdauen. Millionär! Damit hatte er nicht gerechnet. Plötzlich fand er die Sache mit der unverhofften Erbschaft so richtig gut.
„Wenn ich hierherziehe“, fragte er den Notar. „Wie lange muss ich hier wohnen bleiben, um das Erbe antreten zu können?“
„Ja … eigentlich für immer. Silberberg soll ihr Wohnsitz werden. Wollen Sie etwa woanders leben?“
Pascal zögerte. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass es womöglich nicht gut wäre, mit der Wahrheit herauszurücken. Was, wenn Bendler das Erbe dann für nichtig erklären würde?
„Oh, ich dachte daran, mir vielleicht ein Boot anzuschaffen“, sagte er. „Wissen Sie, eine Segeljacht vielleicht. In Kroatien oder Griechenland. Um jedes Jahr ein paar Monate segeln zu gehen. Ich weiß noch nicht so recht. Ich hatte nie das Geld, mir diesen Traum zu erfüllen. Ich habe es nie zu Ende gedacht. Es ist nur ein Wunschtraum.“
Bendler lächelte wieder sein gewinnendes Lächeln: „Diesen Wunschtraum können Sie sich erfüllen, Herr Hennes. Nichts spricht dagegen, wenn Sie gelegentlich am Mittelmeer Urlaub machen, solange Sie hier ihren Erstwohnsitz haben.“
Gut so, dachte Pascal. Falls ich mir in England ein Narrowboot zulege, werde ich wohl kaum das ganze Jahr auf den Kanälen unterwegs sein. Vielleicht aber doch. Dann komme ich nur drei oder viermal im Jahr hierher, um nach dem Rechten zu sehen und so zu tun, als wäre das hier mein Hauptwohnsitz. Muss ja keinem auf die Nase binden, dass es sich anders verhält. Ich richte mich erst mal hier ein. Dann sehe ich weiter.
Einziehen wollte er, auch wenn das Haus fürchterlich groß war. Was ihn hierher zog war nicht das große Haus, sondern das Geld, das er erben würde. Und da war noch etwas. Wenn er hier einzog, würde er die hübsche junge Frau wiedersehen, die ihm die Wegebeschreibung gegeben hatte.
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