Es war ein wundervoller sonniger Tag. Ein Tag, wie ihn die meisten Menschen als den perfekten Tag empfanden, denn es war eindeutig sommerlich, aber nicht so irre heiß, wie in Deutschland leider oft. Die Sommer waren meist von unerträglicher Hitze, da sich die Wärme in den Großstädten fing und man fast umkam vor Schwitzen. In sengender Hitze im Straßenverkehr darauf zu warten, dass sich der Feierabendverkehr endlich löste, war mindestens so unerträglich wie die Gewissheit, dass morgen genauso ein Tag kommen würde. Aber an diesem heutigen Tag war es nicht nur warm, es war angenehm. Man konnte es gut aushalten, denn es waren perfekte 26 Grad. Trotz des guten Wetters und des verlockenden Spielangebots unter freien Himmel, konnte man Lilly nicht rauslocken. Sie war ansonsten ein Kind, das immer gerne draußen war, vor allem im Sommer, den sie so sehr mochte. Leider schlief sie die Nacht sehr wenig und dann war sie am folgenden Tage immer etwas still und zurückgezogen, mehr als sonst. Deswegen vermied man es, sie zum Hinausgehen zu motivieren, da die Worte sich schnell ungehört verloren hätten.
Lilly hockte auf dem Boden um ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielbrett herum, zusammen mit zwei anderen Kindern. Normalerweise spielte sie kaum mit anderen Kindern, aber diese baten sie mitzumachen, da es zu dritt mehr Spaß machen würde. Samalino, ein dunkelhäutiger Junge, der von allen immer nur Sam genannt wurde, war an der Reihe und würfelte eine vier. Seine verbliebenen drei Spielfiguren konnte er mit dieser vier nicht aus dem Haus befreien und die vierte Figur musste noch weiter vorrücken. Sie befand sich bereits gesichert in der Mitte, aber es fehlte noch ein weiterer Schritt, bevor er dreimal würfeln durfte, um eine neue Figur ins Spiel zu holen. Sam verzog das Gesicht und gab den Würfel an Tonja weiter, ein sechsjähriges Mädchen, das oft mit Sam spielte und meist gewann. Sie hatte bereits drei Figuren in der Mitte und in der richtigen Position zusammen und musste nun mit der letzten Figur eine letzte Runde ums Spielfeld ziehen. Sie würfelte eine eins. Bereits die vierte in Folge.
„Oh Mann, du blöder Arschwürfel“, schimpfte Tonja mit einem schiefen Grinsen. Sie war nicht wirklich sauer, aber sie sagte zu allem etwas mit der Vorsilbe Arsch-, das gerade nicht gelang. So schmeckten ihr die Arschkartoffeln genauso wenig, wie sie es mochte, von der Arschschaukel zu fallen. Die Erziehrinnen und auch Joe, der Praktikant im Kindergarten, ermahnten sie immer wieder, diese Sprache abzulegen, aber es gehörte einfach zu Tonjas Persönlichkeit. Sie fluchte unentwegt, war aber ansonsten selten wirklich wütend.
Das Mädchen reichte den Würfel an Lilly weiter, die eine sechs würfelte. Lilly freute sich kaum. Sie war meistens sehr verhalten und zeigte selten eine Gefühlsregung. Lilly setzte ihren Spielstein sechs Felder vor. Noch eine weitere sechs und ihr dritter Stein befand sich genau in der Sicherheit der Mitte, wo schließlich alle Figuren stehen mussten, wenn man gewinnen wollte. Lilly würfelte erneut und schmiss eine sechs. Die Figur machte sich gut in der Mitte. Nun musste sie nur noch mit dem letzten roten Stein in die Mitte vordringen und dann würde sie gewinnen. Das Mädchen dachte an diesen Sieg und dass er sie erfreuen würde und würfelte. Ohne einen Zweifel am Ausgang zu haben zeigte der Würfel abermals sechs Augen. Sie zog ihre Figur sechs Felder weiter und setzte zum nächsten Wurf an, während ihre beiden Mitspieler verblüfft zusahen.
„Mach mal langsam ein Ende“, meinte Tonja, die ein Ende dieser Serie von Zufällen kommen sah. Siegessicher grinsend ließ Lilly den Würfel aus ihrer Hand gleiten, der abrupt bei einer sechs stehen blieb. Jetzt war auch Sam soweit, dass er sich aufbäumte. Langsam reichte es auch ihm, sagte aber vorerst nichts. Lilly spielte einfach weiter, zog ihre Figur und würfelte ganz wie von selbst eine weitere sechs.
„Hörst du mal auf, ja?!“ bellte Tonja in einem drohenden Ton. Eigentlich war Tonja ein Fan von Fairplay, aber dies wurde ihr langsam unheimlich. Es war Sams Idee gewesen, Lilly mitspielen zu lassen, weil sie ihm leid tat. Tonja war einverstanden, auch wenn sie Lilly nicht sonderlich mochte, weil sie ihr unheimlich war. Sie war ihrer Meinung nach kein richtiges Kind, sondern war wie einer der Großen, so ernsthaft und so gar nicht kindisch. Außerdem malte sie manchmal schreckliche Monsterbilder und war dann überhaupt nicht ansprechbar. Dieses Mädchen war einfach nur gruselig, dachte Tonja und sie fühlte sich in diesem Moment in ihrem Gefühl mehr als bestätigt. Noch nie hatte jemand so viele Sechser auf einmal gewürfelt, nicht mal sie selbst und sie gewann ansonsten jedes Spiel.
Als Lilly eine weitere Sechs würfelte, schnappte Tonja ihr den Würfel weg.
„Hey, gib den wieder her, ich bin dran“, verteidigte sich Lilly.
„Vergiss es. Na warte, jetzt werd ich dir erstmal alle Sechser rauswürfeln“, rief Tonja aufgebracht und würfelte mehrmals schnell hintereinander. Sie würfelte jede Menge Zahlen, aber nicht eine Sechs.
„Hier, mach du mal“, sagte sie irgendwann genervt und schmiss Lilly den Würfel in den Schoß. Die nahm den Würfel auf und warf ihn mehrfach hintereinander. Nach mehr als zehn Sechsern schnappte Tonja ihr den Würfel weg und gab ihr einen anderen.
„Versuchs mit dem hier!“
Wieder würfelte Lilly nichts als Sechser.
„Das ist doch wohl verhext!“ rief Tonja empört. „Wieso würfelst du nur Sechser? Bist du etwa eine Hexe, so wie Bibi Blocksberg? Hast du einen Fluch über den Würfel gelegt, der dich gewinnen lässt?“
Lilly schwieg. Sie war sprachlos, da sie keine Ahnung hatte, was vorging. Immer wieder hatte sie das Bild des Würfels, der eine Sechs zeigte, vor sich und würfelte dann ebenso. Es war, als beeinflusste sie die Flugbahn des Würfels, damit immer dieselbe Zahl gewürfelt wurde.
Mit der spiele ich nie wieder! dachte Tonja, als sie sich einen halben Meter vom Spielfeld entfernte.
„Dann lass es doch!!“ brach es aus Lilly heraus, die die ständigen Blicke und das ständige Tuscheln unter den Kindern satt war, die sie nur als eine Seltsamkeit sahen.
„Was soll ich lassen?“ fragte Tonja erschrocken.
„Du brauchst auch nie wieder mit mir spielen.“
„Will ich auch gar nicht!“
Diese blöden Mädchen können immer nur rumzicken! kam es Sam in den Sinn.
„Ich zicke gar nicht rum, du Doofer!“ wehrte sich Lilly gegen den nicht ausgesprochenen Gedanken Sams.
„Ich habe doch gar nichts gesagt“, piepste Sam zusammengeschreckt, als sich Lilly ganz deutlich ihm zuwandte.
„Doch! Du hast grad gesagt, wir würden nur rumzicken!“
„Hab ich gar nicht!“
Was hat die bloß? dachte wieder Tonja. Oder war es wer anderes?
Was ist denn da los?
Was soll das Geschrei??
Hinter Lillys Stirn spürte sie die Rufe, sie hörte sie auch ganz deutlich mit den Ohren. Die Blicke der anderen Kinder bohrten sich wie Pfeile in ihren Körper.
Die spinnt schon wieder!
Gleich heult sie wieder!
Dieses kleine Baby hat ne echte Macke.
Bescheuerte Arschlilly!!
„Aufhören!“ schluchzte Lilly. Die Stimmen wurden immer lauter und lauter. Sie konnte kaum etwas anderes wahrnehmen, als diese grässlichen Stimmen der anderen Kinder. Sie hörte so laut ihre missbilligenden Ausrufe, dass sie gar nicht in der Lage war zu sehen, wie die anderen Kinder sich wortlos um sie sammelten. Sieben oder acht von ihnen standen dicht bei ihr und sprachen nicht ein einziges Wort. Dennoch konnte Lilly sie deutlich hören. Aber sie hörte nicht ihre Stimmen, sie hörte ihre Gedanken.
Es war ein einziges Chaos. Alle verdroschen sie mit ihren gemeinen Gedanken, die Lilly wie verbale Sprache wahrnahm. Sie hatten nur eins gemeinsam: sie waren der Meinung, Lilly brauchte eine verpasst, damit sie wieder klar kam. Tonja beobachtete aus einer Entfernung von drei Metern, wie Lilly eine Spielfigur zugeworfen wurde. Sie traf sie am Kopf, eine weitere am Bein. Lilly kauerte auf dem Boden und hielt ihr Haupt bedeckt. Wo war nur ein Erwachsener, wenn man einen brauchte? Wieso ließ man den Gruppenraum II unbeobachtet?
Weitere Kinder schlossen sich dem Jungen an, der die erste Spielfigur nach Lilly warf. Sie schmissen irgendwann nicht nur Figuren nach ihr, sondern auch Legosteine und einige Tischtennisbälle.
Tonja machte vorerst nicht mit. „Verrücktes Huhn!“ rief sie irgendwann dazwischen und einige Kinder drehten sich lächelnd zu ihr um.
„Ja genau, du bist ein verrücktes Huhn!“ rief jemand.
„Verrücktes Huhn!“ meinte der nächste und wenige Augenblicke später hatte es jeder einmal gesagt. Die Kinder verfielen in eine Art Singsang und wiederholten in einem ungleichmäßigen Rhythmus immer wieder die Worte „verrücktes Huhn“.
Der Kreis um Lilly schloss sich. Ihre beginnende Platzangst wurde immer heftiger, sie weinte jetzt was das Zeug hielt. Diese gemeinen Kinder! Die Gegenstände, die ihr entgegengeschleudert wurden, verletzten ihren Körper nicht so sehr, ihre Seele dafür umso mehr. Sie wollte dringend hier raus! Lilly hatte große Angst und fühlte sich unendlich hilflos. Eine starke Verzweiflung machte sich in ihr breit. In diesem Moment hatte sie niemanden, der ihr helfen konnte, sie war völlig allein auf dieser Welt. Umzingelt von wild gewordenen bösen Kindern suchte Lilly ein Versteck, wo keines war. Ihre Gedanken formten zum Schutz eine Fantasiewelt, in der es keine Kinder wie in diesem Kindergarten gab. Blind kroch sie über den Boden, suchte einen Halt, der sie zurück in die Realität brachte. Aber sie wollte gar nicht zurück in diese Realität, sondern in eine, wo man sie in Ruhe ließ. Lilly erreichte eine Wand und tastete sich an ihr entlang. Weitere kleine Gegenstände flogen in ihre Richtung, brachten ihr oberflächlichen Schmerz. Nach einer kurzen Weile erreichte sie eine weitere Wand. Sie befand sich in einer Ecke, wo sie noch mehr gefangen war, als noch zuvor im Kreise der wütenden Kinder.
Das Mädchen versuchte sich in dieser Ecke zu verkriechen, scheiterte aber an diesem Versuch. In der Hand eines jeden Kindes war ein ansehnliches Arsenal weiterer kleiner Dinge, zum Teil aufgehobene, die bereits auf Lilly abgefeuert wurden. Lilly kniff die Augen zu und wollte hier unbedingt weg. Doch nur wie?
Die fassbare Welt verschwamm in dem Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung. Die Legos, Korken und Spielfiguren prasselten wie ein Regen auf sie ein. Dumpf ertönte ihr Klang beim Auftreffen auf ihre Haut, ihren Kopf und ihren Rücken, den sie den Kindern zuwandte. Hervor trat eine Welt, in der niemand ihr was konnte. Von dort aus konnte sie die andere Welt, der sie zu entkommen versuchte, wie durch eine dicke milchige Scheibe beobachten. Undeutlich sah sie einen kleinen Körper, der laufend von kleinen Gegenständen getroffen wurde. Sie entfernte sich immer weiter von dieser Szene und gab es auf eingreifen zu wollen. Immer mehr verlor sie den Bezug zu dieser hässlichen und gemeinen Welt, in der sie nur Demütigung und Hass erwartete. Lilly öffnete ihre Arme für eine Welt, die sie mit ihren guten Gedanken, ihrer Hoffnung erbaut hatte, wohlweißlich, dass sie nicht wirklich existierte. Im Moment allerdings war es die einzige Realität, die sie als echte wahrnahm oder wahrnehmen wollte.
„Wartet mal…“ rief Tonja dazwischen, die von dem ganzen Beobachten Lust bekam, auch mal etwas zu schmeißen. Die anderen Kinder hielten inne und blickten Tonja an, die sich nach einem geeigneten Gegenstand umsah. Es sollte nicht so ein alberner Legostein sein, sondern etwas wirklich Hartes, damit Lilly endlich mal spürte, dass sie ein krankes und total bescheuertes Mädchen war, das niemand mochte. Sie sollte jetzt spüren, wie sehr man sie hasste. Dann entdeckte Tonja etwas, dass ihren Ansprüchen mehr als genügte.
Lillys neue Welt wurde immer schöner und schöner. Sie erstrahlte in einem hellen, willkommen heißenden Licht, das sich wie eine warme Bettdecke um das Mädchen legte. Sie wollte sich diesem warmen Gefühl vollständig hingeben, doch sie konnte nicht. Etwas erinnerte sie daran, dass sie die reale Welt nicht einfach so loslassen durfte. Eine Art Warnsystem musste das gewesen sein, denn ihr Blick fiel zurück auf die milchige Glaswand, die die Traumwelt von der Realität trennte. Lilly kniff die Augen zusammen um dennoch etwas zu erkennen. Sie sah Tonja, die sich einen Weg zu Lillys Körper bahnte. Scheinbar brach sie ihre Beteiligungslosigkeit ab und wurde selbst aktiv. Sie hielt etwas in ihrer Hand, dass sie Lilly entgegen schleudern wollte. Es war nicht gerade winzig, wie die Legosteine oder die Spielfiguren, die die anderen Kinder warfen. Dann konnte Lilly erkennen, was Tonja hochhob, bereit es ihr auf den kleinen Kopf zu schmeißen.
Tonja stellte sich direkt hinter Lilly und hielt einen schweren, spitzen Stein über ihrem Kopf, den sie aus dem Terrarium nahm, das auf einem Schrank im Gruppenraum stand. Die Schnecken, die darin hausten, wunderten sich nun über den fehlenden Stein, der im Vergleich zu ihnen wie der Mount Everest war. Silbern funkelten die spitzen Kanten und Ecken im einfallenden Sonnenlicht, an denen man sich schneiden konnte, wenn man nur unvorsichtig drüber strich. Tonja zielte allerdings nicht auf ihren Körper, sondern wollte Lilly den Stein direkt auf ihren Kopf schleudern.
Eine fette Beule sollst du bekommen, dachte die Sechsjährige, ohne sich der Tragweite ihrer Tat bewusst zu sein, denn sie könnte Lilly mit diesem Stein sehr schwer verletzen.
Lilly sah deutlich den Stein in Tonjas Händen und empfing noch deutlicher ihre Gedanken. Sie hatte nicht die Absicht, Lilly damit zu töten, aber ihr sollte böse wehgetan werden. Irgendwie musste sie das verhindern, aber wie? Mit beiden Fäusten hämmerte sie gegen die unsichtbare aber unüberwindliche Scheibe. Diese schöne neue Welt, die sie von den schlimmen Gefühlen und der Demütigung beschützen sollte, fühlte sich nun wie ein Gefängnis an. Sie schaffte es nicht, zu ihrem Körper zurückzukehren. Irgendwie musste es ihr aber gelingen, sonst würde diese Welt verschwinden und sie ebenfalls.
Lilly schlug immer heftiger gegen die Glaswand. Normalerweise hätte sie sich bereits beide Hände mehrfach gebrochen, aber in dieser Welt gab es keinen Schmerz. Diese neue Welt beschützte sie so effektiv vor Schmerzen und dem Leid der Realität, dass sie sie nicht zurück gehen ließ. Lilly konnte so hart gegen die Scheibe schlagen, wie sie wollte, sie würde dennoch nicht nachgeben. Die Ereignisse jenseits der gläsernen Barriere schienen seltsam in der Zeit eingefroren zu sein, bewegten sich zumindest so langsam, dass Lilly jede Einzelheit langsam beobachten konnte.
Sie stellte ihren Widerstand ein und konzentrierte sich auf ihren Körper. Ich muss hier raus und mich retten, dachte sie mit aller Kraft und es wurde dunkel um sie. Die Dunkelheit fraß zuerst nur den Boden und den Himmel, hüllte sich dann ganz um sie, dass nichts mehr übrig blieb. Die gläserne Barriere wich unendlich langsam beiseite, wurde scheinbar durchlässig und ließ Lillys Geist passieren. Sie kam ihrem Selbst immer näher, die dumpfen Geräusche der Wirklichkeit wurden schärfer und auch die Geschwindigkeit nahm wieder zu. Je näher sie der Realität kam, desto schneller wurde sie und desto schneller bewegten sich auch die Kinder um Tonja.
Tonja holte weit aus und atmete ein. Es war ein langer Atemzug. Dann wuchtete sie den schweren Stein an ihrem Kopf vorbei und legte alle Kräfte in ihren rechten Arm. Hinter dem Stein befand sich nun soviel Kraft, wie die Sechsjährige erübrigen konnte und durch ihren etwas fülligen und stämmigen Körper verfügte sie über eine Menge Kraft. In einem Kampf mit einem gleichaltrigen Jungen war sie eindeutig Siegerin. Sie würde es sogar mit einem Gegner aufnehmen, der drei Jahre älter war als sie.
Tonja atmete zischend aus und entließ den Stein aus ihrem Griff. Die scharfen Kanten und spitzen Ecken durchschnitten die Luft und bahnten sich ungehindert einen Weg zu Lillys Hinterkopf. Nur noch einen knappen Meter war der Stein von seinem Ziel entfernt. Die anderen Kinder beobachteten gebannt das Ereignis, einige waren zwar der Ansicht, Tonja übertrieb es ein wenig, konnten aber nichts dagegen sagen, da Lilly endlich kapieren sollte, dass sie unbeliebt und lästig war. Dieser Stein war nicht nur eine Möglichkeit, ihr zu zeigen, wie sehr man sie verachtete, er bestand geradezu aus dem puren Hass von Kindern, die Lillys Andersartigkeit ablehnten. Es war die Angst der anderen, die diesen Hass hervorrief, der Tonja die Bestätigung und Bewunderung der Kinder einbrachte für ihre kühne Tat. Lilly würde sie nie wieder mit ihrer Anwesenheit und ihrem unausstehlichem Wesen belästigen.
Die Erziehrinnen wussten zwar, dass die anderen Kinder Lilly nur schwer akzeptieren konnten, vor allem die Kinder in der Gruppe II, aber dass regelrechter Hass, durch Angst vor Fremdartigkeit hervorgerufen herrschte, daran wollte keiner so recht denken. Die Gruppengespräche, die sie mit den Kindern führten um Lilly zu integrieren, liefen nur zum Schein ganz passabel. In Wirklichkeit gab es keine Fortschritte und Tonjas widerliche Vergeltungstat an einem Mädchen, das sie scheinbar betrügen wollte, bewies den Fehlschlag dieser Annäherungsversuche.
Geladen mit diesem endgültigen Hass, dieser vollkommenen Ablehnung Lillys aller anwesenden Kinder, flog das steinerne Geschoss Lilly entgegen, die noch immer den Weg in ihrem Körper zurücksuchte. Als sie ihn erreichte wollte sie sich aufrappeln um dem Stein auszuweichen, aber es war keine Zeit mehr. Dem Stein warf sie den Wunsch entgegen, in die Wand neben sie einzuschlagen, doch er würde sie nie verfehlen. Er musste also gestoppt werden.
Die Kinder sahen gebannt den Stein Lillys Kopf näher kommen. Lilly bewegte sich überhaupt nicht, dabei hatte vor einigen Sekunden der Schauer aus kleinen Gegenständen aufgehört. Nur noch wenige Zentimeter war der Stein von Lillys Kopf entfernt und er verlor nicht ein bisschen von seiner Wucht. Dennoch kam er kaum zehn Zentimeter vor dem Kopf des in der Ecke kauernden Mädchens abrupt zum Stillstand. Eine unsichtbare Hand fing ihn kurz vor dem Einschlag in Lillys Kopf auf und hielt ihn nun fest.
Acht ungläubige Augenpaare sahen den Stein, der in der Luft hing. Am weitesten aufgerissen hatte Tonja ihre Augen, die Unfassbarkeit verrieten. Lilly indes regte sich wieder und erhob sich langsam. Sie stand zurückgedrängt in der Ecke und betrachtete zuerst den starren Stein und dann nacheinander die Kinder. Ihr verheulter Blick blieb schließlich bei Tonja stehen.
Töten wollte sie mich! Ich habe ihr nichts getan und trotzdem hasste sie mich. Sie hasste mich so, wie mich alle hassen. Ich hasse sie aber auch. Wenn die denken, mich so behandeln zu können, dann haben sie sich aber geschnitten. Ich kann ihnen auch zeigen, dass ich sie nicht mag und dann lassen sie mich bestimmt in Ruhe.
Lilly Gedanken rasten. Einerseits sah sie die verblüfften Blicke der Kinder, die nicht imstande waren, zu verstehen, wieso der Stein kurz vor seinem Ziel innehielt. Irgendwie musste Lilly dafür verantwortlich sein, das konnten sie sich noch zusammenreimen. Dafür würden ihre Sympathiepunkte nicht gerade steigen, aber möglicherweise ließ man sie hiernach in Frieden, weil man sie fürchtete, mehr als ohnehin schon.
Na warte, Tonja. Ich lass mich nicht mehr so behandeln, jetzt nicht mehr. Du wirst mich nicht mit diesem lächerlichen Stein umbringen, aber ich kann dir ja mal zeigen, wie das geht…!
Lilly biss sich auf die Unterlippe und bürdete dem Stein ihrem ganzen Hass auf. Damit sollte er Tonja so hart treffen, wie er zuvor Lilly treffen sollte. Aber Tonja würde nicht imstande sein, sich vor dem Stein zu wehren.
Entschlossen sah Lilly Tonja in die Augen. Sie durchbohrte sie geradezu mit ihrem Blick. Tonja konnte ihren Blick hingegen nicht abwenden. Ihr Kopf war leer, sie wusste nicht, was sie tun oder denken sollte. Die anderen Kinder bemerkten, wie der Stein langsam auf Augenhöhe mit Lilly schwebte und anfing zu vibrieren. Immer mehr vibrierte er, als wollte er jeden Moment auseinander brechen. Dann fing er aber an, sich schneller und immer schneller um seine eigene Achse zu drehen und nahm immer mehr Fahrt auf.
Tonja bemerkte dies nun auch, als die anderen Kinder geistesgegenwärtig zurück wichen. Sam war der einzige, der einen anderen Gedanken hatte, als die Kinder, die wie gebannt zusahen. Er wollte Hilfe holen.
Er lief in Richtung offene Terrassentür und erreichte das Außengelände. Er hastete einen kleinen, Gras bewachsenen Hügel hoch und stolperte mehrmals. Sich selbst ermahnend, dass die Zeit drängte und niemand wusste, was inzwischen drinnen geschah, rief er sich selbst zu Konzentration auf, nicht zurückzufallen. Oben angekommen erblickte er Nele, eine junge Erzieherin, die einem Mädchen gerade Gänseblümchen ins Haar flocht.
„Komm schnell!“ rief Sam keuchend, als er sich Nele bis auf Hörweite näherte.
„Was ist denn los, Sam?“ fragte die Erzieherin, die nur kurz von ihrer Tätigkeit aufsah um sich nicht zu verflechten.
„Lilly und Tonja, es gibt einen Streit. Alles ist irgendwie so komisch…“
Nele verstand das Gestammel von Sam nicht wirklich, aber sie brach das Flechten ab. Einem anderen Mädchen übergab sie die Weiterführung der Arbeit, bevor sie Sam ins Gebäude zurück folgte.
In Lilly wollte sich etwas gegen den Entschluss stellen, Tonja den Stein ins Gesicht zu schleudern. Lilly wollte aber nicht auf diese innere Stimme hören und ließ den Stein lossausen. Die innere Stimme reagierte blitzschnell und befahl Lilly auf sie zu hören, damit ihr im Nachhinein nichts zustieß.
Der Stein hatte ein Hundertfaches an Kraft und Geschwindigkeit drauf, als noch zu der Zeit, als Tonja ihn warf. Tonja bemerkte gerade noch so, dass der Stein bereits den Weg zu ihr aufnahm, aber sie sah ihn danach nicht mehr. Ihre Augen waren zu träge, als dass sie die plötzliche Bewegung des tödlichen Geschosses wahrnehmen konnten. Sie schloss die Augen in sicherem Bewusstsein, gleich nicht mehr aufrecht stehen zu können.
Der umherwirbelnde Stein, der seine harten und spitzen Kanten Tonja entgegenstreckte, schoss ungeheuer schnell auf eine Stelle zwischen ihren Augen zu. Innerhalb einer Millisekunde wurde eine Entscheidung von immenser Tragweite von Lillys inneren Instinkten gefällt. Jene Instinkte rieten ihr noch einen Sekundenbruchteil zuvor, den Stein nicht auf dem Weg zu dem anderen Mädchen zu schicken, dass todessicher auf die Ankunft des Steines wartete. Die Entscheidung beeinflusste die Flugbahn des Steins und zischte so knapp an Tonjas Gesicht vorbei, dass sie nur für eine Nanosekunde mit der alleräußersten Spitze des Steins gestreift wurde. Dies reichte allerdings aus, eine vier Zentimeter lange, nicht sehr tiefe Schnittwunde auf Tonjas Gesicht zu hinterlassen, die schwach zu bluten anfing. Nachdem der Stein Tonjas Gesicht hinter sich ließ bohrte er sich in eine Säule, die zwei Meter hinter Tonja die Decke abstützte. Krachend und laut knallend verschwand der Stein bis zur Hälfte in dem massiven Holzbalken. Nur ein bisschen heftiger und er hätte den Balken vollständig durchschossen.
Die Kinder, einschließlich Tonja waren enorm verblüfft von der Wucht, die der Stein drauf hatte. Hätte er Tonja mitten ins Gesicht getroffen, wäre ihr Körper mit absoluter Sicherheit leblos zu Boden gesunken. Sie hielt sich ihre leichte Verletzung im Gesicht mit der Hand ab und betrachtete das Blut auf ihren Fingern.
Niemand sprach ein Wort. Die Angst und die Erschrockenheit steckten noch zu tief in ihren Knochen, in Lillys ebenso. Sie wusste, dass sie anders war und irgendwann sich diese Andersartigkeit zeigen würde, aber dass sie zu solchen Dingen imstande war, konnte sie nicht erahnen. Sie war jetzt nur total erschöpft und sank zu Boden. Diese Aktion kostete sie ihre ganze Kraft und sie war total erschöpft. Hinzu kamen die Spuren der Demütigung, die die Kinder mit dem Schmeißen der Gegenstände auf ihrem Körper und vor allem in ihrer Seele hinterließen.
Gefolgt von Nele stürmte Sam in den Raum. Er blieb abrupt stehen als er die verblüffte Stille bemerkte und beinahe wäre ihm Nele hinten rein gelaufen. Nele versuchte sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen und fragte aus reinem Automatismus: „Was ist denn hier los?“
Tonja hob den Blick und sah abwechselnd zu Nele und zu Lilly, die mit hohlen, kalkweißen Wangen auf dem Boden hockte. Dann kam ihr ein Gedanke, wie sie es Lilly heimzahlen konnte.
„Sie war’s!“ rief Tonja und deutete auf Lilly. „Sie hat versucht mich umzubringen!“
Nele blickte sie ungläubig an.
„Da!“ rief Tonja im gleichen Tonfall. „Mit diesem Stein warf sie nach mir und hat mich an der Backe getroffen.“
Nele sah zuerst die Schnittverletzung in Tonjas Gesicht und dann den halb zersplitterten Balken, der fast den ganzen Stein in seinem Inneren verbarg. Sie verstand nicht, wie das so passiert sein mochte.
„Ihr habt es doch alle gesehen, nicht wahr?“ sprach Tonja nun die anderen Kinder an.
Nacheinander nickten sie unschlüssig, als mussten sie sich angestrengt an etwas erinnern, das schon sehr lange zurücklag.
„Ist das wahr?“ fragte Nele Lilly, als sie sich zu ihr runterbeugte. Lilly antwortete nicht, da sie nicht konnte. Nele hielt das entweder für eine Reaktion, weil Lilly nicht wusste was sie zur Verteidigung hervorbringen sollte, oder für eine Bedenkpause um eine Lüge auszutüfteln.
„Na und wie das wahr ist“, antwortete Tonja, nachdem Lilly es vermied zu sprechen.
Nele hörte nicht auf das Kind, sondern blickte Lilly in die Augen. Sie suchte nach einer Antwort auf die Frage, wie der Stein so tief in das Holz eindringen konnte. Das konnte unmöglich eines der Kinder geworfen haben, selbst eine erwachsene Frau wie Nele wäre dazu kaum fähig gewesen.
„Sag mir bitte, wie das passieren konnte, Lilly“, sagte Nele in einem beruhigenden Tonfall. Nele war die einzige Bezugsperson für Lilly und gab es mal eine Phase, in der Lilly das sprechen komplett verweigerte, so konnte Nele mit etwas Zuwendung immer zu ihr durchdringen. Aber dieses Mal blieb das Mädchen stumm.
Die Erzieherin schickte die anderen Kinder hinaus zum Spielen und widmete sich dann wieder Lilly. Sie nahm ihr gegenüber auf dem Boden Platz, wo Lilly zusammengesunken hockte. Jeder weitere Versuch, das Kind zum Reden zu bringen scheiterte.
„Dann hilft es wohl nichts, wenn du nicht reden willst“, sagte die Erzieherin, nachdem sie es aufgab mit Lilly über diesen Zwischenfall zu sprechen. „Du bleibst hier im Gruppenraum und holst den Stein aus dem Balken. Vorher darfst du nichts anderes tun, ist das klar?“
Eine Antwort erwartete Nele nicht, das war auch nicht nötig, denn als Frage war es nicht gedacht. Diese Strafarbeit zwang sie ihr auch nur auf, weil sie selbst keine Ahnung hatte wie sie mit dem Kind umgehen sollte. Nele entschied, sich mit Marion, der Leiterin des Kindergartens zu beraten, wie man diese Angelegenheit am besten behandeln sollte.
Nele verließ den Raum und ging wieder hinaus in den Garten. Lilly blieb regungslos in der Ecke hocken und weinte. Sie weinte ohne ein Geräusch zu erzeugen. Ihr liefen ganz einfach nur die Tränen aus den Augen und über die Wangen. In ihren Augen brannte es fürchterlich vor Schmerz. Sogar Nele mochte sie nicht mehr und zwang ihre diese Arbeit auf. Hoffentlich kommt Mama bald und holte sie ab. Ihre Gedanken drehten sich nur um ihr zu Hause und ihre Mutter, die sie sofort holen sollte. Lilly dachte intensiv darüber nach, dass es besser gewesen wäre, man hätte sie gleich zu Hause gelassen. Wenn Lilly am Vorabend zu spät ins Bett kam, war sie am nächsten Morgen wie ausgewechselt und ungenießbar. Obwohl sie wusste, dass diese Art von Gedanken nichts brachte, ließen sie sie nicht los.
Mama, Mama, komm und hol mich hier raus. Bitte! flehte sie immerzu.
Tanja Jenssen bog mit ihrem Opel Astra auf den Parkplatz des Kindergartens ein. Schnellen Schrittes hastete sie zum Kindergarten-Gebäude. Marion wollte sie unbedingt sehen, sie und ihren Mann. Eine dringende Besprechung, die keinen Aufschub bis zu den Elterngesprächen in zwei Monaten duldete.
Sie erreichte den Vordereingang und lief schnurstracks zum Büro. Marion sortierte gerade einige Anmeldeformulare von Eltern, die ihr Kind fürs nächste Jahr anmelden wollten.
„Ich bin da. Ist mein Mann auch schon hier?“ sprach Tanja leicht aus der Puste.
„Nein, noch nicht. Nimm Platz.“
Lilly fixierte den Stein mit ihrem Blick. Den sollte sie aus dem Holz rauspulen?! Sie konnte sich nicht bewegen. Sie befürchtete dann gesehen zu werden. Besser, man bliebe sitzen, damit man ja nicht bemerkt wurde. Einige Kinder waren wieder im Gruppenraum und spielten auf der Hochebene Familie.
Eine halbe Stunde ist seit den Ereignissen mit Tonja vergangen und Lilly war auf dem Weg, sich langsam zu beruhigen. Lange genug hatte sie bitterlich geweint und sich ihre Mutter herbei gewünscht. Doch sie kam nicht.
Dann traf sie ein Gefühl stechend wie ein Pfeil in den Nacken. Es schmerzte nicht direkt aber es erregte ihre gesamte Aufmerksamkeit. Etwas Vertrautes spürte sie in ihrer Umgebung und es näherte sich schnell. Einige Minuten rätselte Lilly was es war, fragte in sich hinein und dem Etwas entgegen. Ihr Verstand fokussierte sich zu einer Stelle außerhalb dieses Raumes, außerhalb dieses Gebäudes. Es war die Präsenz ihrer Mutter, die Lilly wahrnahm.
Ihre Augen leuchteten. Sie war versucht aufzuspringen und ihrer Mutter in die Arme zu laufen. Irgendetwas hinderte sie aber daran, aufzuspringen. Es war der Anlass, aus dem sie so früh kam, denn Abholzeit war frühestens in anderthalb Stunden. Lilly spürte deutlich eine negative Energie, die aber nicht von ihrer Mutter ausging, sondern von Marion. Irgendwie war es nicht gut, dass ihre Mutter jetzt schon da war, denn nun würden sich Marion und sie treffen und dann unterhielten sie sich über Lilly. Und es sollte bestimmt nicht gut sein.
Lilly löste ihre Körperspannung und harrte weiterhin aus. Ihre Mutter würde sie bestimmt mitnehmen, wenn sie und Marion fertig sind. Dann spürte sie nur wenige Minuten später dasselbe vertraute Gefühl wie kurz zuvor. Ihr Vater war auch unterwegs in den Kindergarten. Das war bestimmt keine gute Sache, aber Lilly vermochte nicht zu spüren, worum es ging, nur, dass es keine allzu guten Nachrichten sein konnten.
„Kann ich dich kurz sprechen, Marion?“ rief Nele, als sie ihren Kopf in das Büro steckte. Erst nachdem sie das sagte, bemerkte sie, dass Marion beschäftigt zu sein schien.
„Guten Tag, Tanja“, schob Nele dann noch nach.
„Hallo, Nele.“
„Worum geht es denn?“ wollte Marion wissen.
„Ähm, nur ne kleine Frage. Können wir nachher kurz miteinander reden?“ Nele wollte nicht im Beisein von Tanja über Lillys Attacke auf Tonja reden. Zudem wusste sie nicht, ob Lilly überhaupt Schuld daran war, oder nicht. Andernfalls fehlte jede Erklärung.
„Na sicher“, bestätigte Marion und bedeutete Nele mit einem Kopfnicken, nun nicht mehr gestört werden zu möchten.
Das Mittagessen konnte Lilly bereits von der Küche bis in den Gruppenraum riechen, aber sie verspürte keinen Hunger. Sie wurde von den meisten Kindern und von Nele ignoriert, nur selten sah jemand sie eindringlich an. Der Gruppenraum wurde gemeinsam mit den anderen Kindern um sie herum aufgeräumt und alles wurde für das Mittagessen vorbereitet. Lilly wollte ausgerechnet jetzt ganz dringend nach Hause. Beim Mittag würden wieder alle drinnen sein und sie wollte niemanden bei sich haben, schon gar nicht Tonja und die anderen bösen Kinder. Sie war so froh, als ihr Wunsch scheinbar erhört wurde, denn sie spürte deutlich, wie ihre Eltern sich auf dem Weg in ihre Richtung befanden.
Das Gesicht auf ihre Knie gelegt, blickte sie vorsichtig auf. Ihr Kopf fühlte sich schwer an und sie benötigte einige Zeit um wieder klare Umrisse zu erkennen. Eines konnte sie allerdings ganz klar erfassen und das war ihre Mutter. Sie stand instinktiv auf und bewegte sich auf die Tür zu, in dessen Mitte ihre Mutter stand. Ihr Vater stand knapp dahinter. Lilly fiel ihrer Mutter stumm in die Arme und schickte ihr den Wunsch nach Hause gehen zu wollen in Gedanken zu. Ihre Mutter war scheinbar in der Lage diese Gedanken zu empfangen, denn Lilly spürte eine deutliche Antwort auf diese Bitte. Ihre Mutter war geneigt ihr zu entsprechen und nahm sie auf der Stelle mit.
__________________ For I dipt into the Future, far as human Eye could see,
Saw the Vision of the World and all the Wonder that would be.
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