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Stefan Steinmetz
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Mars First - Mit dem One Way Ticket zum Mars(36) Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Der Abend rückte näher. Kein Piep von Ethan.
„So stark können die elektrischen Störungen nicht sein“, sage Antje. „Wieso meldet er sich nicht?“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Es ist etwas passiert!“ Sie schaute zu Arne auf: „Glaubst du nicht auch?“
Arne zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht sind es nur atmosphärische Störungen. Vielleicht aber auch nicht.“
„Wir können ihn nicht allein da draußen lassen! Wenn er einen Unfall hatte?“
„Dann hat er ihn sich selbst zuzuschreiben.“ Laura klang ungewohnt knurrig. „Soll er zusehen, wie er klar kommt, der sture Hammel! Wir haben ihm gesagt, dass er warten soll, bis der Sturm vorüber ist.“
„Wenigstens hätte er den Rover per Automatik losschicken können“, meinte Arne. „Er selbst wäre dann nicht in Gefahr gewesen.“
„Aber wir müssen etwas tun“ rief Antje. „Bestimmt braucht er Hilfe.“
Von mir aus kann er da draußen im Staubsturm verfaulen, dachte Arne. Er war wütend. Nun schaffte es McDickmaul, seine Kameraden in Gefahr zu bringen, weil sie ihn womöglich retten mussten.
„Heute geht keiner raus!“, sagte er. „Es wird bald dunkel. Wenn, dann machen wir uns morgen früh auf den Weg. Er hat Atemluft bis morgen Abend. Die Dragon ist nicht weit entfernt runtergegangen. Wir fahren die Strecke ab und sehen zu, ob wir ihn finden.“
Im Stillen verfluchte er Ethan. Der Typ machte nur Ärger. Und warum bitteschön sollte er den Idioten retten? Damit er ihm eine Schlägerei androhen konnte? Der Amerikaner war unberechenbar geworden. Und unerträglich dazu.
„Morgen früh“, sagte Antje. Ihre Stimme war kaum zu hören. „Wenn er verletzt ist, dann ist es morgen früh vielleicht zu spät.“
„Wenn wir jetzt losfahren, begeben wir uns in Lebensgefahr“, konterte Arne. „Das läuft nicht, Antje! Er hätte nicht so stur sein sollen. Immer muss er seinen Dickkopf durchsetzen.“
Antje sah sehr unglücklich aus. Sie verstand ihn, aber man sah ihr an, dass es ihr nicht recht war.
„Bald wird es dunkel“, sagte Laura. „Arne hat recht. Jetzt loszufahren, wäre ein Himmelfahrtskommando.“
In den Lautsprechern knackte es. Ein schrilles Piepsen ertönte. Erschrocken hielten sie sich die Ohren zu. Über dem Pfeifen und Knattern ertönte eine kaum hörbare Stimme: „... ganz nahe. Höchstens … kkkrrrzzz … halbe Stunde ... fffrrrzzz ...than, Ende.“
Antje blies hörbar Luft ab. „Das war er. Gott sei Dank! Es geht ihm gut. Es waren tatsächlich nur atmosphärische Störungen.“

Fünfundzwanzig Minuten später stachen die Lichtfinger der Roverscheinwerfer durch die einsetzende Dämmerung. Ethan kam zurück. Sie standen in der Dragon mit der Schleuse. Hinter dem Rover ragte die Dragon-Kapsel auf dem Hänger auf. Sie war mit Staub bepudert und sah aus wie ein rotglasierter Granatsplitter aus der Marskonditorei.
„Verfluchter Dickkopf“, murrte Arne. Er konnte nicht anders. Er musste dem Amerikaner Respekt zollen. „Hat er es tatsächlich geschafft, der Hund.“
Ethans Stimme tönte aus den Lautsprechern: „Heh Leute! Seht mal, was ich euch mitgebracht habe! Eine ganze Kapsel voller schöner Sachen.“ Er manövrierte den Rover ans andere Ende der Dragon-Reihe. „Zieht eure Anzüge an“, rief er über Funk. „Kommt raus! Wir stellen die Aufblaskuppel auf. Das kriegen wir noch hin, bevor es dunkel wird.“
Arne drückte die Ruftaste am Wandpaneel: „Ethan, krieg dich wieder ein. Da draußen stürmt es und die Nacht fängt gleich an. Die Kuppel kann warten, bis der Sturm vorbei ist. Jetzt hast du die Dragon ja angeschleppt. Sei damit zufrieden.“
„Reg dich ab, Dutchman!“, tönte es aus den Lautsprechern. „Wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir brauchen diese Kuppel. Es dauert keine halbe Stunde, das Ding in Position zu bringen. Dann brauchen wir nur noch die Anschlüsse zu machen und die Kompressoren blasen das Teil über Nacht auf. Schafft euch raus aus eurer Maulwurfshöhle!“
Antje trat ans Mikrofon: „Nein, Ethan. Das geht jetzt zu weit. Arne hat recht. Wir warten, bis der Staubsturm vorüber ist. Es ist zu gefährlich. Der Staub dringt überall ein. Er könnte Dichtungen beschädigen oder in Schaltkästen eindringen. Lass gut sein und komm rein.“
„Dann mache ich es eben allein“, rief Ethan. Er klang wütend. „Ich brauche euch nicht. Bleibt halt drinnen und haltet Händchen wie kleine Kinder, die sich vorm Gewitter fürchten.“
Ethan stieg aus dem Rover aus. Er ging nach hinten und hievte die Dragon mittels des Teleskopkrans des Rovers vom Hänger. Dann öffnete er eine Lade der Kapsel in Bauchhöhe. Er wies den Rover an, ihm zu helfen, eine dicke Masse herauszuziehen. Es war die zusammengelegte Aufblaskuppel.
Arne schüttelte den Kopf. „Wie kann man nur so stur sein! Wegfliegen wird das Ding nicht, dazu ist die Marsluft zu dünn. Da fliegt nix weg außer feinstem Staub. Aber wie Antje sagte: Der Staub kann Schäden anrichten.“ Er drehte sich um: „Ich sehe mir das nicht länger an. So ein Dickkopf!“ Er ging weg.

In Großbritannien verfolgte die Familie Bishop das Geschehen auf dem Mars.
„Rote Bart keelee“, sagte Penelope.
Ihre Zwillingsschwester schüttelte energisch den Kopf: „Nicht keelee! Rote Bart dumm!“
„Teep!“
Das kannst du laut sagen, Schätzchen, dachte Liam. Was für ein Trottel! Sieh sich einer diesen Sturkopf an!
„Ich glaube, er bekämpft mit der Aktion seine Angst“, meinte Dorothy.
Liam wandte sich seiner Ehefrau zu: „Bitte?“
Sie machte eine Geste in Richtung TV-Gerät. „Die ganze Aktion. Alles. McDuff muss sich beweisen. Er muss sich und den anderen zeigen, dass er es drauf hat. Dass er keine Angst hat. Dabei hat er welche und nicht zu knapp. Er versucht es zu überspielen, indem er einen auf Held macht. Ein recht jämmerlicher Versuch, wenn du mich fragst. Damit wird er seiner Angst nicht Herr.“
„Ich weiß nicht, Dottie“, sagte Liam. „Der ist nicht der Typ, der ängstlich ist.“
„Er hat Angst“, beharrte Dorothy. „Er ist in Panik geraten, als eure Techniker die Crew im Raumschiff informierten, dass die Dragon, die voraus geschickt worden war, in der Atmosphäre verglüht ist. Damals gingen ihm wohl die Augen auf. Ihm wurde klar, dass diese Dragons eben nicht hundertprozentig sicher sind und dass er in Kürze in genau so einer Kapsel zur Oberfläche des Mars fliegen würde. Er bekam es mit der Angst und die hat ihn seitdem nicht wieder verlassen. Darum kommt er doch dauernd mit einem möglichen Rückflug. Der will nach Hause, das sage ich dir. Ethan hat die Schnauze voll vom Mars.“
Sie sahen zu, wie Ethan mit dem Rover gemeinsam das Paket über den roten Boden schleifte. Sie entfalteten die Kuppel und zogen sie auseinander. Ethan schloss mit einiger Mühe den Eingangskanal an die äußere Dragon an. Er musste alle Kraft aufwenden. Was der Amerikaner tat, war kein Job für einen einzelnen Mann. Er brauchte Hilfe, aber es war keine da. Also machte er es alleine. Er schaffte es tatsächlich.
„Na also!“, knurrte er. „Die Anschlüsse sitzen. Luft zum Aufblasen, Wasser, Heizung, Atemluft.“ Die Kamera im Rover filmte ihn, wie er zum Rover stapfte und einstieg. Er lenkte das Marsfahrzeug zur Ladestation. Dort koppelte er den Hänger ab und steckte die Versorgungsleitung in die Buchse des Rovers ein, damit die Atemluftflaschen gefüllt und die Batterien nachgeladen wurden. Dann machte er sich auf den Weg zur nächstgelegenen Schleuse.
„Sag mal, ist der gerade eben über die Kuppel gefahren?“, fragte Dorothy.
„Nein“, antwortete Liam.
„Mir kam es so vor.“
„Unsinn! Er hatte die Scheinwerfer an. Er hätte das bemerkt. Er ist dicht daran vorbei gefahren, Dottie.“
Sie sahen zu, wie Ethan die Kolonie betrat. Er schälte sich aus seinem Marsanzug und hängte ihn an die Versorgung. Laura, Antje und Arne standen um ihn herum.
„Und?“, rief Ethan. „Was glotzt ihr? Ich habe die Kuppel ausgelegt und angeschlossen. Jetzt schalte ich die Kompressoren an und fülle das Tragwerk der Kuppel. Sie ist nicht ganz so groß wie Arnes aus Ziegeln gemauertes Kunstwerk, aber sie wird ihren Zweck erfüllen.“ Er lief ans Ende der Dragon-Reihe und kontrollierte die Anschlüsse. Sobald die Kuppelstruktur aufgeblasen war, würde automatisch Atemluft eingespeist und Wasser in das Leitungssystem im Boden der Kuppel gepumpt werden. Das Wanddisplay zeigte keine Störung an.
„Da habt ihr es! Von wegen Staub dringt überall ein!“ Ethan schnaufte. „Was für ein Käse! Da draußen ist so wenig Staub, dass man die einzelnen Partikel in der Luft suchen muss.“ Er betätigte einen Schalter.
Unter den Füßen der Marsianer begann ein Kompressor zu brummen. Er saugte die dünne Marsluft an, leitete sie durch Staubfilter und blies sie in die aufblasbaren Tragstrukturen der Kuppel.
„Morgen früh steht sie“, verkündete Ethan. „Fertig aufgeblasen und mit Atemluft gefüllt. Von wegen, warten bis der Sturm vorbei ist! Käse!“ Er tappte hocherhobenen Hauptes davon.
„Sturkopf!“, murmelte Arne.

*

Liam traf im Hauptgebäude ein. Er lief schnurstracks zur Aufnahmetechnik. Matt Parker war schon da, ebenso Samuel Baker und William O´Sullivan. Die beiden Psychologen wirkten besorgt.
„Ist es so schlimm?“, fragte Liam.
Matthew wandte sich an einen der Techniker: „Spiel es ab, Frank. Ganz von vorne.“
Der Mann am Computer klickte dich durch ein Menü. Eine Kameraaufnahme vom Inneren der Marskolonie erschien auf dem Bildschirm. Unten sah man die Marszeit eingeblendet. Es war früher Morgen.
„Das lief vor einer Stunde weltweit“, erklärte Matt.
Auf dem Bildschirm sah man durch die Reihe der Dragons hindurch. Plötzlich ertönte ein gedämpfter Knall, gefolgt von einem unangenehmen Pfeifen. Ein Alarm ging los.
„Achtung! Sauerstoffverlust! Achtung Sauerstoffverlust!“
„Himmel!“, sagte Liam.
Man sah die Marsianern aus ihren Habitaten kommen. Sie wirkten verschlafen und völlig überrascht. Sie hatten in aller Eile Kleidung angezogen. Der Alarm hatte sie im Schlaf erwischt.
„Achtung! Sauerstoffverlust!“, dröhnte die Stimme aus den Lautsprechern. „Sauerstoffverlust in Kuppel A!“
„Kuppel A. So wird die Aufblaskuppel genannt“, erklärte einer der Techniker. „Als McDuff sie an die äußere Dragon anschloss, meldete sie sich automatisch unter diesem Namen beim Zentralrechner der Kolonie an.“
Die Kolonisten rannten durch die Dragonreihe.
„Was ist da los?“, rief Ethan.
Sie kamen in der letzten Dragon an.
„Die Schleuse ist dicht“, rief Arne. Er checkte ein Wanddisplay. „Die Kuppel verliert Luft! Sie hat ein Leck!“ Er blickte Ethan grimmig an: „Jetzt hast du es geschafft, Alter! Wahrscheinlich ist genau das passiert, was Antje vorausgesagt hat: beim Aufstellen ist Staub in die Andocksektion geraten und das Ding ist undicht. Die Luft strömt aus. Tolle Leistung, Ethan. Jetzt geht die gesamte Atemluft flöten und wenn der Sturm vorbei ist, können wir wieder von vorn anfangen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kuppel selbst unbeschädigt geblieben ist.“ Er schaute Ethan McDuff voller Zorn an.
„Es muss nicht heißen ...“, begann Ethan.
Von draußen ertönte ein reißendes Geräusch. Das Pfeifen erstarb abrupt. Man hörte ein Flattern und einen Laut, der wie ein Röcheln klang. Dann herrschte gespenstische Stille.
„Kuppel A zerstört“, meldete die seelenlose Computerstimme aus den Lautsprechern.
Ethan riss die Augen auf. „Was?“
Das Bild wechselte. Man sah die Kolonie von außen im dämmrigen Licht des aufkommenden Morgens. Die Kamera war auf die Aufblaskuppel gerichtet. Ein gedämpfter Knall ertönte und unten, nahe am Boden tat sich ein Riss in der Kuppel auf. Das schrille Pfeifen erklang, erzeugt von der austretenden Luft. Man hörte die eingeblendete Stimme des Computers, der Alarm gab. Der Riss flatterte im Strom der austretenden Atemluft.
Bildwechsel. Die Marsies rannten durch die Reihe der Dragons. Arne Heuermanns zorniges Gesicht: „Tolle Leistung, Ethan. Jetzt geht die gesamte Atemluft flöten und wenn der Sturm vorbei ist, können wir wieder von vorn anfangen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kuppel selbst unbeschädigt geblieben ist.“
Bildwechsel. Die Kuppel von außen. Reißendes Geräusch, stark gedämpft, da in der dünnen Atmosphäre des Mars Töne kaum weitergeleitet wurden. Der Riss vergrößerte sich in Sekundenbruchteilen und dann platzte die gesamte Seite der Aufblaskuppel auf wie eine Bratwurst in der Pfanne. Das Pfeifen stoppte abrupt. Eine Art Röcheln erklang, als die Kuppel auf einen Schlag alle Innenluft verlor und in sich zusammen sank.
„Kuppel A zerstört“, meldete die seelenlose Computerstimme aus den Lautsprechern.
„Oh verdammt!“, fluchte Liam. „Verdammt! Verdammt!“ Er ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. „Das war’s dann wohl, Herrschaften. Die Kuppel ist hin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sie reparieren kann. Ein Loch, ja. Ein kleiner Riss, klar. Aber das verdammte Ding ist regelrecht explodiert. Wie konnte das geschehen? War der Innendruck zu hoch? Kann nicht sein. Sie ist für einen Überdruck von sechs bar gebaut.“
Matt Parker nickte mit dem Kopf in Richtung Bildschirm: „Das Beste kommt noch, Liam.“
Liam verfolgte die Wiederholung der Übertragung. Die Marsianer stiegen in ihre Anzüge und gingen durch eine Schleuse nach draußen. Sie stolperten durch die grau-rote Dämmerung. Es war so dunkel, dass sie ihre Helmlampen einschalten mussten. Ethan McDuff hatte zusätzlich eine sehr starke LED-Lampe mit. Sie gingen zu der zusammengebrochenen Aufblaskuppel.
Die Strahlen der Lampen schwirrten über zerrissenen Spezialkunststoff. Die Kuppel war aus einem hoch strapazierbaren Mehrfachlaminat gefertigt. Wenn sich ein Riss bildete, wurde ein weiteres Einreißen durch die umliegenden verstärkten Fasern aufgehalten. So weit die Theorie.
Ungläubig starrte Liam Bishop auf die Bilder der Zerstörung. Die Hülle sah aus, als hätte im Inneren der Kuppel eine Explosion stattgefunden.
„Ist vielleicht Wasserstoff in die Kuppel geraten?“, fragte er. „Wenn der Elektrolyse-Apparat spinnt, könnte das passieren. Wenn Wasserstoff explodiert ...“
Matthew Parker schüttelte den Kopf: „Die Erklärung ist wesentlich einfacher, Liam. Die Kuppelhülle ist vor dem Aufblasen beschädigt worden.“
Auf dem Bildschirm erfasste die starke Handlampe von Ethan McDuff die zerstörte Sektion der Kuppelhülle. „Mein Gott!“, hauchte der Amerikaner. Er ließ den Strahl der Lampe über die Hülle wandern. Deutlich sah man einen länglichen Abdruck. Es war die Spur eines Roverreifens. Man erkannte das Profil genau. Ethan war am Abend zuvor im Dunkeln über die am Boden liegende Kuppel gefahren und hatte dabei die Hülle beschädigt.
Die Kolonisten untersuchten den Schaden genauer. Im Profil des Roverrades sah man in regelmäßigen Abständen tiefe Eindrücke.
„Es hat ein Stein im Profil gesteckt“, sagte Laura Sunderland. „Mit jeder Radumdrehung hat das Gewicht des Rovers die Hülle kaputt gedrückt.“
Ethan McDuff hob die zerrissene Hülle auf und legte sie beiseite. Er kroch in den traurigen Überrest der Kuppel und untersuchte den Boden. Auf dem Bildschirm wechselte das Bild auf seine Helmkamera. Man sah Ethans Hände eine Serviceklappe im Boden öffnen.
„Die Wasseraufbereitung“, sagte der Amerikaner. „Mein Gott! Alles hin! Die Kälte hat die Leitungen und die Maschinerie zerstört. Es ist alles in Sekundenschnelle zu Eis gefroren und das Eis hat alles gesprengt.“
Ethan kroch wieder aus der zerstörten Kuppel heraus. „Sämtliche Wasserleitungen und die dazugehörenden Apparaturen sind im Eimer. Leider auch die Heizung, denn sie arbeitet mit Warmwasser. Das ist bei dieser Kuppel konstruktionsbedingt. Kann sein, dass der Luftaufbereiter noch funktioniert. Ich muss mir das genauer ansehen.“
Er stand mit hängenden Schultern vor der Zerstörung. Der Sturm trieb Staub über ihn.
„Alles kaputt“, sagte Ethan. Er klang unendlich traurig. „Die schöne Kuppel. Vernichtet! Wenn ihr mir geholfen hättet, sie aufzustellen, wäre das nicht passiert.“
Laura Sunderland stellte sich vor den Amerikaner: „Wenn du auf uns drei gehört hättest, wäre das nicht passiert, Ethan! Du hättest abwarten müssen, bis der Sturm vorüber ist.“ Sie zeigte auf die kaputte Kuppel: „Das ist nur noch Schrott. Man kann kaum etwas davon wiederverwenden. Alles hin! Komplett!“ Kopfschüttelnd ging sie zurück zu den Living-Units.
Arne und Antje folgten ihr wortlos. Sie ließen Ethan McDuff stehen.
„Dieser Dussel!“, sagte Liam. „Was für ein sturer Bock!“ Er fasste sich an den Kopf. „Was sollen wir jetzt machen? Die Situation ist total verfahren. Die Stimmung da oben ist auf dem Nullpunkt.“
O´Sullivan schaute ihn mit seinem runden Kindergesicht an. Er strich sich über den spärlichen Haarkranz: „Sie brauchen schleunigst eine Aufmunterung, irgendetwas das sie motiviert.“
„Ich wüsste da was“, sagte Matthew.
Liam schaute seinen Geschäftspartner müde an: „Tatsächlich? Was könnte die da oben motivieren, nachdem die große Motivation hervorgerufen durch den Fund der verloren geglaubten Dragon zerplatzt ist wie eine Seifenblase?“
Matthew grinste ihn an: „Ich sage nur: Rick Turner.“
„Was für eine Motivation kann uns ein Mann aus der zweiten Crew an die Hand geben, mit der wir die Leute auf dem Mars aufrichten können?“, brummte Liam. „Ist er inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden? Der hat sich doch mit seinem Motorrad abgelegt.“
Parker nickte: „Er ist draußen und er hat uns etwas mitgeteilt.“

07.03.2017 19:30 Stefan Steinmetz ist offline Email an Stefan Steinmetz senden Beiträge von Stefan Steinmetz suchen Nehmen Sie Stefan Steinmetz in Ihre Freundesliste auf
 
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